Kommunikation ohne Symbole
Unterstützte Kommunikation für Menschen, die keine Symbole
nutzen
(gemeinsam mit Dr. Allmuth Bober, Dipl.-Psych., Nassau)
Noch in den achtziger Jahren galt Symbolverständnis als Voraussetzung, um von Angeboten Unter-stützter Kommunikation profitieren zu können, dazu möglichst auch ein gutes Lautsprachver-ständnis sowie diverse kognitive Fähigkeiten, die in der Normalentwicklung im zweiten Lebensjahr auftauchen.
Heute gilt dieses Dogma nicht mehr: Nicht, ob für eine kommunikationsbeeinträchtigte Person Un-terstützte Kommunikation in Frage kommt, steht zur Debatte, sondern, welche Angebote der Un-terstützten Kommunikation den Bedürfnissen dieser Person gerecht werden.
Solche Angebote können u.a. sein:
- Basale Kommunikation nach Winfried Mall®
- Angebote, die im Rahmen der Taubblindenpädagogik entwickelt wurden (Bezugsobjekte; interaktionsorientierte Ansätze)
- Unterstützung der rezeptiven Kommunikation durch Visualisierung und Strukturierung in Anlehnung an das Konzept TEACCH
- Lehren des Einsatzes von Bildkarten oder Sprachausgabegeräten durch verhaltenstherapeutische Methoden
Mit dem Verständniskonzept der Sensomotorischen Lebensweisen im Hintergrund werden Möglichkeiten, Indikationen und Grenzen der verschiedenen Ansätze vorgestellt und eingeordnet.
Anhand von Beispielen wird geübt, wie Elemente der einzelnen Verfahren in einen stimmiges Un-terstützungskonzept für die betreffende Person integriert werden können.
Lernziele
- Kennenlernen eines entwicklungspsychologisch fundierten Verständnisrahmens für das Kommunikationsverhalten einer Person
- Kennenlernen verschiedener voraussetzungsarmer Ansätze Unterstützter Kommunikation, ihrer Möglichkeiten und Grenzen, in Theorie und Praxis
- Überprüfung der Übertragbarkeit in die eigene Praxis
Methoden
- Vortrag mit Videobeispielen
- Diskussion
- Gruppenarbeit
- Übungen
Zielgruppe
Mitarbeitende aus Wohnheim oder Tagesförderstätte bzw. Förder- und Betreuungsbereich WfbM / Beschäftigung / Atelier
Dauer:
16 Unterrichtsstunden an 2 Tagen